"Eine Medaille wäre das Größte!"

Es ist der erste große Auftritt von Welt- und Europameisterin Alisa Buchinger (Union Shotokan Salzburg) nach einer mehrmonatigen Verletzungspause. Beim Premier League-Turnier Ende Jänner in Paris zog sich die Kumite-Karateka eine Knieverletzung zu, erst Mitte März konnte sie wieder das reguläre Training aufnehmen.

Bei der Karate-Europameisterschaft in Novi Sad/SRB kehrt sie nun endgültig wieder auf die internationale Wettkampf-Matte zurück. Und Buchinger hat, wie gewohnt, große Ambitionen: „Natürlich will ich um eine Medaille kämpfen, das ist das Ziel.“ Allzu großen Druck will sich die Salzburgerin bei ihrem Comeback dennoch nicht auferlegen. „Anfangs habe ich mir noch schwergetan, die Unsicherheit nach der Verletzung war groß. Zuletzt absolvierten wir aber ein gutes Trainingslager auf Gran Canaria, dort habe ich viel Selbstvertrauen tanken können. Das Knie hält, ich kann alles machen ohne Angst haben zu müssen. Ich fühle mich fit und weiß auch, dass ich Karate in den letzten Monaten nicht verlernt habe. Dennoch ist der Unterschied von Training zu Wettkampf groß. Sollte es mit einer Medaille nicht klappen, dann wird die Welt nicht untergehen“, erklärt die 25-jährige. 

15 Aktive werden Österreich bei der Karate-Europameisterschaft in Novi Sad vertreten, die einzige rot-weiß-rote Titelverteidigerin dabei ist Alisa Buchinger, die im Vorjahr im türkischen Izmit/Kocaeli ihren zweiten EM-Titel in der Gewichtsklasse -68kg erobern konnte. Den ersten Titel gewann sie im Jahr 2015. In Hinblick auf die Olympiaqualifikation für Tokio 2020 wechselte sie im Vorjahr die Gewichtsklasse und kämpft nun in der -61kg-Klasse, wo sie derzeit in der Weltrangliste auf Rang 18 rangiert. 

ÖKB-Generalsekretär Ewald Roth traut der Olympiahoffnung jedenfalls alles zu: „Es ist zwar schwer eine Prognose zu treffen, da Alisa noch der Wettkampf-Rhythmus fehlt, eine Medaille ist ihr aber immer zuzutrauen.“  

Für Buchinger selbst wäre Edelmetall „einfach das Größte“, wie sie erklärt: „Ich glaub, da würde ich mich freuen wie bei einem WM-Titel. Es hätte einen ganz anderen Stellenwert, da ich nach der Verletzung ja quasi wieder bei null beginnen musste.“