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"Es ist einfach alles möglich!"

04. November 2018

Alisa Buchinger tritt als Titelverteidigerin bei der Karate-WM in Madrid an.

Bei der letzten Karate-Weltmeisterschaft 2016 in Linz erlebte Österreichs Kumite-Aushängeschild Alisa Buchinger ihre bislang größte sportliche Sternstunde: Vor heimischem Publikum krönte sie sich damals zur Weltmeisterin in der Gewichtsklasse bis 68kg - 22 Jahre nach dem letzten rot-weiß-roten WM-Triumph durch den Vorarlberger Daniel Devigili. 

Momente der Glückseligkeit, die bis heute fest im Gedächtnis der 26-jährigen Salzburgerin verankert sind. „Das war ein einmaliger Tag, damals ging für mich ein Lebenstraum in Erfüllung! Ich denke sehr gerne daran zurück, die Erinnerungen spornen mich auch immer wieder an und motivieren zusätzlich. An diesem Tag hat bei mir einfach alles gepasst und ich hoffe natürlich, dass ich das nun auch in Madrid wiederholen kann.“ 

Inzwischen kämpft Buchinger in der -61kg-Klasse (Nr. 13 der Weltrangliste), und obwohl die letzten Turniere nicht ganz nach Wunsch verliefen, glaubt die amtierende Weltmeisterin an ihre Chance auf eine erfolgreiche Titelverteidigung. „Eine WM hat immer eigene Gesetze. Favoriten straucheln aufgrund des Drucks oft frühzeitig und nicht selten überraschen sogenannte No-names. Bei solch einem Großereignis, wo jedem bewusst ist, dass es nur alle 2 Jahre stattfindet, spielen ganz viele verschiedene Faktoren eine Rolle. Es ist einfach alles möglich.“ 

Der Schützling von Trainer Manfred Eppenschwandtner fliegt am Sonntag jedenfalls mit einem äußerst positiven Gefühl in die spanische Metropole: „Die finale Vorbereitung auf Gran Canaria verlief perfekt. Jene Punkte, die wir noch verbessern bzw. auszumerzen wollten, haben wir gut umgesetzt. Ich trete in Spanien mit einem gestärkten Selbstbewusstsein an, fühle mich um einiges besser vorbereitet als zuletzt. Selbst wenn es nicht klappen sollte, kann ich mir nichts vorwerfen, weil ich für diese WM hart gearbeitet und alles gegeben habe.“ 

Ihren ersten WM-Auftritt wird Buchinger (Shotokan Salzburg) am Mittwoch bei den Vorrundenkämpfen haben, am Donnerstag steht gemeinsam mit Bettina Plank, Lora Ziller und Nina Vorderleitner der Kumite-Teambewerb auf dem Programm. Die Medaillenentscheidungen im Einzel finden dann am Samstag statt. 

Bei den Titelkämpfen stehen aber nicht nur Medaillen im Fokus, die WM wird auch für die Olympia-Qualifikation von großer Bedeutung sein. „Alle werden ihr Maximum auspacken und versuchen so gut wie möglich abzuschneiden, da die erzielten WM-Punkte einen Multiplikator von 12 für das Qualifikations-Ranking haben. Eine Medaille bedeutet zwar noch kein Olympia-Ticket, damit kommt man den Sommerspielen in Tokio aber schon einen ordentlichen Schritt näher“, erklärt ÖKB-Generalsekretär Ewald Roth.  

In Madrid wird übrigens auch eine Neuerung offiziell abgesegnet: Die Kampfzeit wird nun auch bei den Damen von 2 auf 3 Minuten angehoben. Die neue Regelung kommt ab den nachfolgenden Turnieren zum Tragen. „Diese Änderung wird uns in Zukunft definitiv zu Gute kommen. Unsere Karateka sind generell sehr athletisch und werden daher mit Sicherheit von der längeren Kampfzeit profitieren“, ist sich Roth sicher. 

Auch Buchinger begrüßt den neuen Modus: „Ich freue mich schon darauf! Man sieht einfach bei den Herren, dass sich ein Kampf, der eine Minute länger geht, im Gegensatz zu jetzt noch eher drehen lässt.“